BEV-Arbeitsgruppe "Kindlicher Stress im Unterrichtsalltag"
Eine unbeschwerte Kindheit begleitet von Entdeckungslust und Lernfreude. Das wünschen wir Eltern uns für unsere Kinder. Doch Schule ist keine Heile-Welt-Utopie, sondern Schule heißt im Leben-mittendrin-sein.
Stress gehört zum Leben dazu. Dabei gibt es positiven und negativen Stress.
Doch Studien1 bestätigen, dass die Waage zu kippen scheint. Probleme mit Angst, Nervosität und Konzentrationsstörungen nehmen zu. Schulkinder klagen zunehmend über Leistungs- und Zeitdruck. Selbstverständlich machen wir Eltern uns Sorgen darüber.
Hinzukommen die „natürlichen“ und oft unvermeidbaren Stressoren des Heranwachsens sowie neue Faktoren, die die Nutzung von digitalen Medien und sozialen Netzwerken mit sich bringen. Und auch die Corona-Pandemie hat besonders bei Kindern und Jugendlichen Spuren hinterlassen: Viele sind gereizt, gestresst oder ziehen sich zurück. Zudem beschäftigen die weltpolitische Entwicklungen und der Klimawandel die junge Generation sehr. Viele fühlen sich angesichts dieser Krisen nahezu ohnmächtig.

Die Arbeitsgruppe „kindlicher Stress im Unterrichtsalltag“ wurde aufgrund der Mitgliederbefragung zum Jahresthema 2023 Ende 2022 gegründet und befasst sich mit Stressoren des schulischen Lebens.
Wir wollen Eltern informieren, Tipps an die Hand geben und zeigen, wie wir alle den Schulalltag positiv verändern können.
Unsere Arbeitsgruppe versucht zusammenzufassen, was wir Eltern an unseren Kindern täglich ablesen. Wir denken nach, wie der schulische Alltag von unnötigen Stressfeldern befreit werden kann. Wir suchen nach Lösungen aus der Praxis und informieren uns, was Experten und Bildungsforscher über Stress in der Schule sagen. Letztendlich schaffen wir eigene Ideen und stellen Forderungen an die Politik und Behörden.
Aktuell konzentrieren wir uns auf zwei Themenfelder:
• Feedback:Wie kann eine positive Feedbackkultur in der Schule gefördert und geschaffen werden?
• Stressbewältigung: Wie kann ich meinem Kind im Alltag helfen, Stress zu kompensieren? Was können wir Eltern tun?
Ihr Input ist gefragt!
Was bewegt den schulischen Alltag in Ihrer Familie?
Was erzählt Ihr Kind über Stress und Druck in der Schule?
Helfen Sie mit, und schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen per E-mail an schulstress(at)bev.de.
Sie wollen mehr über Stressbelastung bei Kindern und Jugendlichen wissen?
- Das Robert-Koch-Institut hat ein eigenes Themenblatt herausgegeben: >> Themenblatt Stressbelastung
- Das jährliche Präventionsradar der DAK misst die Kinder- und Jugendgesundheit: >> zur Website
- 1) Ein Gemeinschaftsservice von Bund und Ländern, der Infos vom Bildungsserver (zentraler Wegweiser zum Bildungssystem in Deutschland zur Verfügung stellt: >> Studien zu Schulstress
- Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie bietet eine Zusammenfassung über die Erkenntnisse aus der Stressforschung: >> zur Website
Tipps zum Schuljahresanfang
Schulranzen, Haltung & Bewegung
Das Gewicht des Schulranzens gilt nach Studien nicht als Hauptursache für Haltungsschäden. Die meisten Empfehlungen bewegen sich zwischen 12 und 20 % der Körpergewichtes. Schädliche Belastungen zeigen sich erst bei deutlich höheren Werten. Wichtig ist allerdings, dass der Schulranzen ordentlich am Rücken getragen wird. Moderne Tragegurtsysteme helfen, das Gewicht rückenschonend zu verteilen.
Trotzdem lohnt es sich, das Ranzengewicht regelmäßig zu reduzieren. Praktische Tipps sind: Nur das Nötige einpacken, Schließfächer in der Schule nutzen, Büchersharing, eBooks organisieren oder – wenn möglich – Bücher (über den Gebrauchtmarkt) doppelt anschaffen. So lässt sich die tägliche Belastung spürbar senken.
Um Haltungsschäden zu vermeiden, ist Bewegung das wichtigste Rezept: Kinder sitzen viel zu viel, besonders in weiterführenden Schulen. Regelmäßige sportliche Aktivitäten stärken Muskeln und Knochen und sind die beste Vorsorge gegen Haltungsschäden.
Hier können Sie sich weiter informieren:
Die Kidcheck-Studie der Universität des Saarlandes zeigte z. B., dass Kinder oft auch mit rund 17 % ihres Körpergewichts im Ranzen keine unmittelbaren Haltungsschäden entwickeln. Erst ab etwa 30 % kam es zu klar messbaren Belastungen.
Die Empfehlung der Techniker Krankenkassen lautet, dass ein befüllter Schulranzen für Grundschulkinder 12 % des Körpergewichts eines Kindes wiegen sollte.
Auch Bildungsklick hat sich mit dem Thema befasst, mit der Überschrift "Schwerer Schulranzen ist nicht schädlich".