BEV-aktuell Juni 2025

Erstellt von Bayerischer Elternverband e.V. | | Information

EDITORIAL

Liebe Eltern,

erst mussten wir Eltern teure Tablets anschaffen, jetzt rudert Bayern zurück – und digital ist plötzlich nicht mehr Pflicht, sondern Störfaktor. Der Schlingerkurs der Staatsregierung sorgt für Verwirrung und deshalb kritisieren wir heute in unserer Pressemitteilung: Digitalisierung lässt sich nicht nach politischer Wetterlage gestalten! Dennoch begrüßen wir die neuen Einsichten der bayerischen Regierung.

Lesen Sie außerdem in unserem Newsletter, wie die angespannte Finanzlage die Schulen hart trifft. Kürzungen beim EU-Schulobst, wegfallende Ganztagsplätze, weniger Förderstunden – das spüren unsere Kinder täglich. Jetzt braucht Schule starke Partner. Elternbeiräte sind mehr als Kuchenorganisatoren: Sie sind Sprachrohr, Brückenbauer, digitale Treiber. Wer sich im Herbst zur Wahl stellt, übernimmt Verantwortung – und stärkt den Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten. Machen Sie mit. Ihre Schule braucht Sie!

Die Themen im Überblick:

    • EU-Schulfruchtprogramm
    • 20 Jahre Einsatz für Demokratie und Menschenwürde – Ein Dankeschön an das Bayerische Bündnis für Toleranz
    • Elternstiftung Baden-Württemberg: Unterstützung für Eltern – auch mehrsprachig
    • Aus dem Sachgebiet „Digitale Bildung“
      • Im Schlingerkurs ins Digitalzeitalter?
      • Meta integriert KI in WhatsApp – Experten raten zum Wechsel
      • Aus dem bayerischen Landtag: Jugendschutz in Sozialen Medien
    • Aus dem Sachgebiet „Nachhaltiges Lernen“
      • Würzburg ist digitale Bildungsregion
      • Aktueller Stand der Petition „Schluss mit Abfragen und Exen“
    • Aus der AG „Kindlicher Stress im Unterrichtsalltag“
      • Buchtipp und Mitgliederabend
    • Aus den Regionen
      • Erlangen
      • Regionaltagungen von SCHULEWIRTSCHAFT
    • Aus den Fachgebieten Elternbeiratsarbeit bzw. Schulrecht
      • Gerade jetzt brauchen wir starke Elternvertretungen!
      • Frühzeitig die Wahlen vorbereiten
      • Seminare & mehr
    • Dies & Das

    Viel Spaß beim Lesen!
    Ihr BEV-aktuell-Team

     

    EU-Schulfruchtprogramm

    Der Verband Ökokiste e. V. hat eine Petition gestartet, um die Kürzungen im EU-Schulprogramm in Bayern rückgängig zu machen. Seit dem Schuljahr 2024/2025 erhalten Schulen und Kindergärten nur noch in 24 statt zuvor 34 Wochen kostenloses Bio-Obst und -Gemüse, was etwa 30 % weniger frische Bio-Produkte bedeutet. Diese Kürzungen treffen besonders Kinder aus Familien, in denen gesunde Ernährung nicht selbstverständlich ist, und gefährden gleichzeitig die Existenz regionaler Bio-Erzeuger.

    Im letzten Newsletter haben wir eine Umfrage gestartet: 88 % der 50 Teilnehmenden gaben an, dass ihre Schule oder Einrichtung am EU-Schulfruchtprogramm teilnimmt. Das zeigt, wie wichtig dieses Angebot im Alltag der Kinder bereits ist – und wie stark die Kürzungen wirken würden.

    Weitere Ergebnisse aus der Umfrage waren, dass die Mehrheit Obst und Gemüse aus der Region wünscht. 45 % der Befragten gaben an, dass ihr Kind seit der Schulobstlieferung mehr Obst/Gemüse als bisher probiert, 35 % bestätigen, dass ihr Kind mehr Rohkost isst, und ein Drittel ist überzeugt, dass das Kind die Bedeutung gesunder Ernährung lernt. Immerhin 22 % finden das Programm so gut, dass sie sogar selbst für die Obst- und Gemüselieferung zahlen würden.

     

    Elternbeiräte aufgepasst: Frisches Obst und Gemüse für unsere Kinder – trotz Kürzungen!
    Die Kürzungen im EU-Schulfruchtprogramm treffen viele Schulen und Kitas spürbar. Doch gemeinsam können wir handeln: Elternbeiräte haben die Möglichkeit, fehlende Obst- und Gemüselieferungen eigenständig zu organisieren.
    Gerade in Regionen mit Landwirtschaft sind viele Höfe, Betriebe und Bio-Lieferdienste bereit, frische Produkte zu spenden oder vergünstigt abzugeben. Oft braucht es nur einen Anruf!
    Eine Kiste mit frischem Obst und Gemüse kostet im Schnitt rund 30 Euro pro Klasse und kann auch direkt bei der jeweils zuständigen Ökokiste bestellt werden – ganz unkompliziert und mit großer Wirkung für die Gesundheit und das Lernklima der Kinder. Fragen Sie an Ihrer Schule nach!
    Jetzt die Petition unterstützen!

     

    20 Jahre Einsatz für Demokratie und Menschenwürde – Ein Dankeschön an das Bayerische Bündnis für Toleranz

    Als langjähriges Mitglied des Bayerischen Bündnisses für Toleranz gratulieren wir herzlich zum 20-jährigen Bestehen dieses einzigartigen Netzwerks. Seit seiner Gründung am 3. Juni 2005 hat das Bündnis unermüdlich daran gearbeitet, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus in Bayern entgegenzutreten und die demokratische Kultur zu stärken. Heute vereint es über 100 staatliche, zivilgesellschaftliche und religiöse Organisationen – ein beeindruckendes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

    Am 3. Juni 2025 wurde dieses Jubiläum mit einem Festakt und einem anschließenden Staatsempfang in Nürnberg gefeiert. Dabei wurden nicht nur die Erfolge der vergangenen zwei Jahrzehnte gewürdigt, sondern auch die aktuellen Herausforderungen thematisiert.

    Der BEV dankt dem Bündnis für seine wegweisende Arbeit, die uns als Mitglied stets inspiriert und unterstützt hat. Die zahlreichen Projekte, Kampagnen und Veranstaltungen haben maßgeblich dazu beigetragen, das Bewusstsein für Toleranz und Menschenwürde in der Gesellschaft zu schärfen.

    Aktuell setzt das Bündnis mit der Kampagne #zuwertvollfuerhass ein starkes Zeichen gegen Hass und Hetze im Netz. In kurzen Videos berichten Betroffene von ihren Erfahrungen und ermutigen dazu, aktiv gegen digitale Gewalt vorzugehen. Diese Initiative unterstreicht einmal mehr die Relevanz und das Engagement des Bündnisses in aktuellen gesellschaftlichen Debatten.

    Mehr darüber erfahren Sie auf der Website des Bündnisses für Toleranz.

     

    Elternstiftung Baden-Württemberg: Unterstützung für Eltern – auch mehrsprachig

    Die Elternstiftung Baden-Württemberg zeigt, wie gezielte Unterstützung für Eltern mit nichtdeutscher Muttersprache gelingen kann: Mit kostenlosen Online-Seminaren und Beratungen in verschiedenen Sprachen wie Türkisch, Arabisch, Ukrainisch oder Farsi werden Eltern dort aktiv eingebunden, wo es um die schulische und berufliche Zukunft ihrer Kinder geht. Themen wie „Von der Schule in den Beruf“, „Grundschule – und dann?“ oder „Zuhause stressfrei lernen“ machen deutlich, wie praxisnah und lebensnah diese Angebote sind – immer mit professioneller Sprachvermittlung.

    Für Eltern in Bayern gibt es ein solches flächendeckendes Angebot bisher nicht. Zwar stellt das Kultusministerium einige allgemeine Informationen zur Integration bereit, doch vergleichbare Online-Formate mit sprachlicher Unterstützung fehlen bislang. Der Blick nach Baden-Württemberg zeigt: Es geht auch anders – und Eltern mit Migrationsgeschichte verdienen mehr gezielte Begleitung im Bildungssystem. Wir im BEV bleiben dran, um das Angebot in Bayern zu verbessern!

     

    Mitmachen im Sachgebiet „Inklusion“ – Wir suchen engagierte Eltern mit Migrationshintergrund!
    Sie sprechen neben Deutsch eine weitere Sprache? Sie kennen die Herausforderungen, wenn Schule und Sprache aufeinandertreffen? Dann freuen wir uns auf Sie!
    Für unser Sachgebiet „Inklusion“ suchen wir Eltern mit Migrationshintergrund, die ihr Wissen und ihre Sprachkenntnisse ehrenamtlich einbringen möchten – zum Beispiel für Übersetzungen oder zur Unterstützung für die Organisation von entsprechenden Infoveranstaltungen.
    Ihre Erfahrung ist wertvoll: Helfen Sie mit, Informationen verständlich zu machen und Brücken zwischen Familien und Schule zu bauen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass alle Eltern mitgenommen werden – unabhängig von ihrer Herkunft oder Sprache.
    Machen Sie mit – weil Vielfalt unsere Stärke ist!
    Bei Interesse melden Sie sich gerne bei uns via E-Mail an die Geschäftsstelle.

     

    Aus dem Sachgebiet „Digitale Bildung“

    Im Schlingerkurs ins Digitalzeitalter?

    Aus der Pressemitteilung des BEV zur Kehrtwende Bayerns in der digitalen Bildung vom 4. Juni 2025:
    „Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verordnete zum Abschluss der Kabinettsklausur vom Wochenende „mehr klassische“ anstatt digitaler Bildung und verkündete damit die Abkehr vom Koalitionsvertrag. Der sah nämlich vor, bis spätestens 2028 alle Schülerinnen und Schüler sukzessive ab der 5. Jahrgangsstufe mit digitalen Endgeräten auszustatten, weshalb bereits viele Eltern in teure Geräte investieren mussten. Der Bayerische Elternverband (BEV) kritisiert einerseits diesen Kurswechsel scharf wegen fehlender Verlässlichkeit und mangelnder Transparenz, begrüßt andererseits aber die Richtung des neuen Kurses. […]“
    Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung.

    BR24 berichtete über den angekündigten Kurswechsel:

    Wofür setzt sich der BEV ein?
    Unsere Positionspapiere finden Sie hier:

    Meta integriert KI in WhatsApp – Experten raten zum Wechsel

    Meta hat Künstliche Intelligenz in WhatsApp, Instagram und Facebook integriert. Diese KI-Funktionen sollen Inhalte analysieren und personalisieren, was jedoch tiefere Einblicke in private Kommunikation ermöglicht. Digitalcourage warnt vor dieser Entwicklung und empfiehlt, WhatsApp zu meiden. Der Verein betont, dass WhatsApp erhebliche Eingriffe in die Privatsphäre vornimmt, insbesondere durch die automatische Synchronisation des Adressbuchs und die zentrale Speicherung von Metadaten. Unser Sachgebiet „Digitale Bildung“ schließt sich dieser Empfehlung an. Insbesondere für die Elternbeiratsarbeit sollten sichere Messenger eingesetzt werden. Für vertrauliche Sachverhalte sind Messenger ohnehin nicht zu empfehlen.

    Digitalcourage empfiehlt folgende datenschutzfreundliche Messenger als Alternativen zu WhatsApp:

    • Signal:    Open-Source, Ende-zu-Ende-verschlüsselt, jedoch mit zentraler Infrastruktur und Telefonnummernbindung.
    • Threema:    Schweizer Messenger ohne Pflicht zur Angabe von Telefonnummer oder E-Mail, jedoch einmalig kostenpflichtig.
    • Element:    Dezentrale, Open-Source-Plattform mit starker Verschlüsselung, Matrix-Protokoll, geeignet für technikaffine Nutzer.

    Warum Elternbeiräte Messenger vorsichtig einsetzen sollten
    In der Elternbeiratsarbeit werden häufig sensible Informationen ausgetauscht. Die Nutzung von WhatsApp & Co. kann dabei datenschutzrechtliche Probleme verursachen, da personenbezogene Daten ohne ausdrückliche Zustimmung verarbeitet werden. Zudem können Eltern, die besonderen Wert auf Diskretion legen, das Vertrauen in den Beirat verlieren. Der BEV empfiehlt daher, auf datenschutzfreundliche Messenger umzusteigen, um eine vertrauensvolle und rechtssichere Kommunikation zu gewährleisten. Bedenken sollte man, dass via Screenshots Gruppendiskussionen einfach öffentlich gemacht werden können. Der Elternbeirat sollte seine Vorbildfunktion in der digitalen Bildung hierbei wahrnehmen.

    Weitere Infos und Empfehlungen zu Messenger-Apps finden Sie bei Digitalcourage.
     

    Aus dem bayerischen Landtag: Jugendschutz in Sozialen Medien

    In der 49. Plenarsitzung des Bayerischen Landtags am 6. Mai 2025 wurden die Positionen der Fraktionen zum Antrag der Staatsregierung auf Zustimmung zum Sechsten Medienänderungsstaatsvertrag (Drs. 19/6194) in erster Lesung erörtert. Die Debatte konzentrierte sich auf den Jugendmedienschutz und die Anpassung an digitale Herausforderungen.

    Die CSU bezieht sich bei ihrer Unterstützung des Sechsten Medienänderungsstaatsvertrags insbesondere auf folgende neue Vorschriften, die ihrer Meinung nach den Jugendmedienschutz stärken:

    1. Einführung eines technischen „Jugendschutz-Buttons“
      Anbieter von Medieninhalten sollen auf ihren Plattformen einen standardisierten, leicht auffindbaren Button einbauen, über den Eltern Schutzfunktionen (z. B. Altersbeschränkungen) aktivieren oder anpassen können.
    2. Verpflichtung zur Einhaltung anerkannter Alterskennzeichnungen
      Anbieter müssen die Einstufungen der freiwilligen Selbstkontrolleinrichtungen (wie FSK, USK etc.) übernehmen, sofern vorhanden. Dies soll mehr Verlässlichkeit und Einheitlichkeit im Schutz bieten.
    3. Erweiterung der Aufsichtsbefugnisse der Landesmedienanstalten
      Diese dürfen künftig bei Verstößen gegen Jugendschutzpflichten schneller und effektiver eingreifen, z. B. durch Beanstandung, Bußgelder oder Sperrverfügungen.
    4. Verpflichtung zu technischen Schutzmaßnahmen auch für Social-Media-Plattformen
      Große Plattformen müssen Funktionen bereitstellen, um Kinder und Jugendliche gezielt zu schützen, z. B. durch altersgerechte Einstellungen oder Inhaltsfilter.
    5. Verbindliche Vorgaben zur Kennzeichnung entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte
      Inhalte, die für bestimmte Altersgruppen potenziell schädlich sind, müssen klar gekennzeichnet werden.
    6. Verbesserte Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Selbstkontrolleinrichtungen
      Um ein kohärentes und praxisnahes System zu gewährleisten, wird die Kooperation institutionell gestärkt.

    Die politische Debatte am 6.5.2025 zeigte eine breite Zustimmung zum Sechsten Medienänderungsstaatsvertrag, insbesondere hinsichtlich des Schutzes von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Medienlandschaft. Die AfD bleibt jedoch bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den vorgeschlagenen Maßnahmen. Der Staatsvertrag soll am 1. Dezember 2025 in Kraft treten.

    Wer es genau nachlesen will, hier ist der Link zum Plenumsprotokoll.

     

    Aus dem Sachgebiet „Nachhaltiges Lernen“

    Würzburg ist digitale Bildungsregion

    Am 11. April 2025 wurden Stadt und Landkreis Würzburg offiziell als „Bildungsregion in Bayern“ und „Digitale Bildungsregion“ ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt das gemeinsame Engagement beider Körperschaften, nachhaltige Strukturen für eine zukunftsorientierte Bildungslandschaft zu schaffen. Seit dem offiziellen Auftakt im Mai 2022 arbeiteten zahlreiche Akteure aus Bildung, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft an einem regionalen Gesamtkonzept, das nun die Grundlage für die Weiterentwicklung der Bildungsregion bildet.

    Der Bayerische Elternverband (BEV) ist in Würzburg gut vernetzt, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg mit dem FutureLab-School-Projekt von Oliver Kunkel, das am Walther-Rathenau-Gymnasium in Schweinfurt durchgeführt wird. Weitere Schulen werden ab kommendem Schuljahr in das Projekt einsteigen.

    Gymnasiallehrer und BEV-Sachgebietsleiter Oliver Kunkel fördert phänomenbasiertes Lernen und stärkt die Selbstwirksamkeit von Schülerinnen und Schülern, indem seine FutureLab-Schools Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulalltag integrieren.

    Hier gibt es mehr zu den FutureLab Schools.
     

    Aktueller Stand der Petition „Schluss mit Abfragen und Exen“

    In den letzten Wochen hat die Petition „Schluss mit Abfragen und Exen“ von Bildungswende JETZT! in Bayern erheblichen Zuspruch erhalten. Bis Ende März 2025 haben fast 55.000 Menschen die Forderung nach der Abschaffung unangekündigter Leistungsnachweise unterzeichnet. Am 8. April 2025 wurde die Petition an Ute Eiling-Hüthig, die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, übergeben. Begleitet wurde die Übergabe von zwei Demonstrationen am 5. und 6. April 2025 in Nürnberg und München, bei denen auch der Bayerische Elternverband mit einem Infostand für eine angstfreie Lernkultur eintrat. 14 Schülerinnen und Schüler übergaben die Petition an den Landtag. Bis zum Tag der Entscheidung planen die Schülerinnen und Schüler öffentlichkeitswirksame Aktionen.

     

    Aus der AG „Kindlicher Stress im Unterrichtsalltag“

    Buchtipp und Mitgliederabend

    „Kinder – Minderheit ohne Schutz – Aufwachsen in der alternden Gesellschaft“ von Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach und Klaus Peter Strohmeier (nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2025)

    Deutschland steckt in einer gravierenden demografischen Schieflage: Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhestand, während immer weniger junge Menschen nachrücken. In ihrem Buch zeigen die drei Bildungssoziologen eindrucksvoll, wie Kinder und Jugendliche in dieser alternden Gesellschaft systematisch übersehen und strukturell benachteiligt werden – politisch, sozial und ökonomisch.

    Die Autoren analysieren die Folgen dieser Entwicklung für Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit. Sie zeigen, wie sich Kindheiten in den letzten Jahren tiefgreifend verändert haben – geprägt von Dauerkrisen, Leistungsdruck und fehlender gesellschaftlicher Repräsentation.

    Der zentrale Appell des Buches: In einer Gesellschaft, die immer älter wird, müssen die Jungen ins Zentrum rücken. Nur wenn Kinder konsequent mitgedacht und gestärkt werden, kann unser Gemeinwesen langfristig funktionieren. Was brauchen Kinder? Auf diese zentrale Frage geben die Autoren wegweisende Antworten – und zeigen auf, wie die Gesellschaft den nötigen Kulturwandel meistern kann.

    Am 4. Juni 2025 gab die AG „Kindlicher Stress“ exklusiv für BEV-Mitglieder eine kompakte Zusammenfassung der zentralen Inhalte des Buches und lud zum gemeinsamen Austausch ein.

     

    Aus den Regionen

    Erlangen

    • Erlangen gibt beim Ganztag auf!    
      Die Zeit bis zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder rückt immer näher. Wie ist der Stand in Ihrer Stadt oder Gemeinde? Wir begleiten die Situation u. a. in Erlangen. Einen Kommentar von Florian Eschstruth zu den fehlenden Ganztagsplätzen in Erlangen können Sie im jüngst erschienenen Spotlight lesen.
    • Im Rahmen seiner Dialogreihe konnte Florian Eschstruth außerdem den Schulleiter der Eichendorffschule (Deutscher Schulpreisgewinner 2023), Helmut Klemm, für ein Interview gewinnen. Er hat in vier Jahren die Anzahl der Schulabschlüsse verdoppelt.
       

    Regionaltagungen von SCHULEWIRTSCHAFT

    Der Verein SCHULEWIRTSCHAFT fördert die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen, um Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt durch praxisnahe Berufsorientierung zu erleichtern. „Connected Minds – Bildung, Wirtschaft und Verantwortung" lautete der Titel der diesjährigen Regionaltagungen, zu denen der BEV herzlich eingeladen war. Sophie Proske besuchte die Regionaltagung in Schwaben und Daniela Orlamünder nahm die Einladung zur Regionaltagung in Niederbayern an.
    Hilfreiche Unterlagen lieferten die Workshops „Eltern im Fokus“, in der beleuchtet wurde, wie Eltern als Partner in der Berufsorientierung gewonnen werden können.

     

    Aus den Fachgebieten Elternbeiratsarbeit bzw. Schulrecht

    Gerade jetzt brauchen wir starke Elternvertretungen!

    Der Mangel an Bayerns Schulen greift immer stärker in die Interessen der Eltern aber auch in die Rechte der Kinder ein. Bildungsziele und Betreuung sind nicht mehr gewährleistet. Umso wichtiger ist es, die Interessen der Eltern auch gegenüber der eigenen Schule zu vertreten. Dies ist ureigene Aufgabe der Elternbeiräte. Durch seinen Kontakt zu den Eltern aber auch zu Lehrkräften, Schulleitung, Schul- und Kommunalverwaltung kann der Elternbeirat die Wünsche der Eltern bündeln und wirkungsvoll einbringen.

    Die gesetzlichen Mitwirkungsrechte des Elternbeirats sind vielfältig. Neben den in Art. 65 und 69 BayEUG und § 15 BaySchO genannten Aufgaben kann der Elternbeirat im Rahmen der „eigenverantwortlichen Schule“ wesentlich zu einem positiven Lernklima und Schulleben beitragen. Maßnahmen hierzu können im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms oder des Konzepts zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus (vgl. Art. 74 Abs. 1 Satz 2 BayEUG) diskutiert und beschlossen werden. Zudem kann der Elternbeirat über den Unterricht hinausgehende Angebote für die Schülerinnen und Schüler initiieren, selbst aktiv werden oder die Gemeinschaft durch Feste stärken.

    Der Elternbeirat kann die Interessen der Eltern auch nach außen vertreten, z. B. bauliche Maßnahmen gegenüber dem Sachaufwandsträger anregen oder gegenüber der Schulaufsicht eine bessere Lehrer- oder Ganztagsversorgung anmahnen.

    Er trägt damit wesentlich zur Entwicklung und dem Wohlbefinden der gesamten Schulgemeinschaft bei.
     

    Frühzeitig die Wahlen vorbereiten
    An den meisten Grund- und Mittelschulen werden zu Beginn des neuen Schuljahres die Elternbeiräte und Klassenelternsprecherinnen bzw. Klassenelternsprecher neu gewählt. Wir möchten, dass Ihre Schule eine starke Elternvertretung bekommt! Haben Sie die Eltern schon über Ihre Arbeit informiert und um Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl geworben? Ist die gemäß § 13 Abs. 2 BaySchO vom Elternbeirat zu erlassende Wahlordnung aktualisiert? Haben Sie eine Geschäftsordnung, die die Amtsübergabe und den Start des nächsten Elternbeirats erleichtert?

    Falls nein, unterstützen wir Sie gerne. Wir stellen Ihnen Musterwahlordnungen sowie nützliche Unterlagen und Tipps für die Wahlen, auch Brief- und Onlinewahlen zur Verfügung. Auch eine Mustergeschäftsordnung für Elternbeiräte können Sie bei uns beziehen.
     

    Seminare & mehr

    Damit Sie Ihre Arbeit von Anfang an kompetent, überzeugend und zielführend gestalten können, bieten wir Ihnen regelmäßig Online- Elternsprecherseminare an. Der nächste und für dieses Schuljahr letzte Termin:

        Zusätzlich beraten wir auch gerne individuell. Diese Leistungen sind für unsere Mitglieder kostenlos, für Nichtmitglieder erheben wir jeweils Unkostenbeiträge. Weitere Informationen finden Sie hier.

         

        Kinder brauchen starke Eltern!
        Die Schulen müssen den Kindern passen, nicht die Kinder den Schulen!“ Damit dieses Leitmotiv wahr werden kann, braucht es starke Eltern vor Ort. Wir unterstützen Sie dabei mit persönlichem Rat, stellen Arbeitsunterlagen für Elternvertretungen bereit, organisieren Seminare, pflegen Netzwerke und vertreten die Belange unserer Mitglieder gegenüber Kultusministerium, Institutionen und der Öffentlichkeit. Dies alles geht nur mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement und Ihrer finanziellen Wertschätzung. Werden Sie Mitglied, spenden Sie, empfehlen Sie uns weiter, arbeiten Sie mit!

         

        Dies & Das

        Bayern gilt als familienfreundlichstes Bundesland

        Laut einer aktuellen Auswertung der ifo Niederlassung Dresden wird Bayern von der Bevölkerung als das familien- und kinderfreundlichste Bundesland wahrgenommen. Die Befragten bewerteten die Lebensbedingungen in fünf Dimensionen: Wirtschaft, Gesellschaft und Freizeit, Infrastruktur und Daseinsvorsorge, Klima und Umwelt sowie Bildung. Bayern erzielte dabei den höchsten Gesamtscore von 0,56, während Bremen mit 0,49 am niedrigsten abschnitt.
         

        Bessere Bedingungen in Kitas

        Die Aktion „Wimpel für Wandel“ der KAB München und Freising sowie des Verbands Kita-Fachkräfte Bayern setzt sich für bessere Bedingungen in bayerischen Kitas ein. Zahlreiche Unterstützer gestalteten Protestwimpel, um auf Missstände wie Personalmangel und unzureichende Finanzierung aufmerksam zu machen. Am 5. Juni 2025 werden die gesammelten Wimpel symbolisch an Sozialministerin Ulrike Scharf übergeben, um die Forderungen nach mehr Personal, besserer Ausbildung und angemessener Finanzierung zu unterstreichen.
        Weitere Informationen zur Aktion finden Sie auf der Website der KAB München und Freising.
         

        Deutscher Kita-Preis 2025: Die Nominierten stehen fest!

        Aus knapp 600 Bewerbungen wurden 30 Kitas und 10 lokale Bündnisse für den Deutschen Kita-Preis 2025 nominiert. Jeweils drei Nominierte stammen aus Hessen und Thüringen, je zwei aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Die Auswahl berücksichtigt vielfältige Konzepte und regionale Verteilung. Bis Ende Juni 2025 werden aus den Nominierten jeweils acht Finalisten pro Kategorie ausgewählt und im November erfolgt die Siegerkürung.
         

        „Bildungswende JETZT!“ lädt zum Kennenlernen ein

        Das 2023 gegründete Bündnis „Bildungswende JETZT!“, dessen Forderungen und Aktionen auch der BEV unterstützt, setzt sich bundesweit für ein gerechtes, zukunftsfähiges und inklusives Bildungssystem ein. Interessierte sind am 01.07.2025 um 19 Uhr zu einem unverbindlichen Online-Kennenlernen eingeladen.
         

        Berufsorientierungsplattform des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V.

        Die Plattform #parentsonboard unterstützt Eltern dabei, ihre Kinder bei der Berufsorientierung zu begleiten. Sie bietet gebündelte Informationen, Veranstaltungen und Tools, um Eltern in ihrer Rolle zu stärken. Ein Selbstcheck hilft, eigene Kompetenzen zu erkennen und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. getragen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
         

        Akuter Platzmangel an Bayerns Förderzentren für Erstklässler mit Förderbedarf

        In Bayern fehlen zum Schuljahr 2025/26 rund 300 Plätze an Förderzentren für Kinder mit geistiger Beeinträchtigung. Besonders betroffen sind Ballungsräume wie München, Nürnberg und Augsburg. Ursache ist ein unerwarteter Anstieg der Anmeldungen, dessen Gründe derzeit wissenschaftlich untersucht werden. Kultusministerin Anna Stolz bezeichnet die Lage als enorme Belastung. Die SZ berichtete darüber.


         

        Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern
        erholsame Pfingstferien!
        Ihr Bayerischer Elternverband

         


        Der Bayerische Elternverband steht allen Eltern in Bayern offen. Er ist gemeinnützig und an keine Konfession, politische Partei oder Schulart gebunden.