Gescheiterter Bildungsgipfel: ein schwarzer Tag für Deutschland

Erstellt von Henrike Paede | | Information

Der Bayerische Elternverband fragt sich, was eigentlich noch alles passieren muss, damit die immer schlimmer werdenden Zustände in der Bildung ernst genommen werden. Die geringe Bereitschaft der Verantwortlichen, von Kultusministern bis zum Bundeskanzler, am Bildungsgipfel von Ministerin Stark-Watzinger überhaupt teilzunehmen, setze der Bildungskrise die schwarze Krone auf. Nach der Ansicht des Bayerischen Elternverbands ist dies ein Skandal, und die versprochene Taskforce ändert daran nichts.

Auch Bayerns Kultusminister Piazolo hat sich nicht beteiligt. "Wir sind es leid, dass Bayern stets verkündet, in Sachen Bildung ganz weit vorne zu liegen", sagt Martin Löwe, Landesvorsitzender des Bayerischen Elternverbands. "Dabei muss man auch hier nicht weit zurückgehen, um erschreckende Befunde zu sehen. Will der Minister sie nicht sehen? Die hohe Zahl an Schülerinnen und Schülern ohne Abschluss sowie an Wiederholern und die stark abgesunkenen Grundkompetenzen sprechen auch dort eine deutliche Sprache, wo Bayern im Bundesvergleich gut abschneidet. Überdies gelingt es nicht, Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Verhältnissen dieselben Chancen auf Bildung einzuräumen wie solchen aus reichen und gebildeten Familien."

Auch in Bayern gebe es einen gravierenden Fachkräftemangel, der immer mehr auf den Wohlstand durchschlagen werde. Nur mit Teilhabe und Bildung könne dem entgegengewirkt werden. "Dabei sollte Bayern aufhören, mit ständigen Reparaturen und Anbauten an einem überholten System zu versuchen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Längst leiden darunter Schülerinnen und Schüler genauso wie Lehrkräfte", so Löwe. "Auch die bayerische Schule wird den Anforderungen der heutigen Zeit nicht mehr gerecht und braucht eine völlige Neuausrichtung, die sich an den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts orientiert." Starre Leistungsanforderungen müssten einer individuellen und selbstbestimmten Lernkultur Platz machen, Leistung müsse endlich anders als über Noten definiert werden.


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Der Bayerische Elternverband steht allen Eltern in Bayern offen. Er ist gemeinnützig und an keine Konfession, politische Partei oder Schulart gebunden.

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Henrike Paede
Stellvertretende Landesvorsitzende
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