Gemeinsam lernen
Elternverband begrüßt Start der ersten 37 Schulen mit dem Profil Inklusion
Der Bayerische Elternverband (BEV) sieht in der Bewerbung von 37 bayerischen  Schulen um das Profil Inklusion den ersten Schritt zur Umsetzung der  UN-Konvention für Menschen mit Behinderung. Der BEV bedauert, dass sich nur  Grundschulen und eine Mittelschule um das neue Schulprofil beworben haben.  "Gymnasien und Realschulen stehen der Inklusion weiterhin skeptisch gegenüber",  sagt Maria Lampl, die Landesvorsitzende des BEV. "Daran wird auch der Hinweis  des Kultusministers, dass Inklusion die Aufgabe aller Schulen sei, wenig  ändern."
Der BEV sieht die Gefahr, dass mit Einführung der Profilschulen  der Besuch der wohnortnahen Regelschule für Kinder mit Behinderung erschwert  wird. "Wir fürchten, dass Eltern mit der Begründung abgewiesen werden, ihr Kind  sei an der Profilschule besser aufgehoben." Für alle Kinder sei es aber das  Beste, wenn sie im gewohnten Umfeld bleiben und in die nächstgelegene Schule  gehen könnten.
Die Profilschulen dürften also nicht zum Ersatz für die  Förderschule werden. Ihre Aufgabe sei es, Konzepte für den Unterricht in  heterogenen Gruppen zu entwickeln und zu erproben, die später von allen Schulen  übernommen werden. Dafür müssten sie vom Kultusministerium mit ausreichend  Lehrerstunden ausgestattet werden und vom Schulträger mit den nötigen  Sachmitteln. "Nur wenn gleichzeitig der Unterricht besser wird, werden alle  Eltern inklusiven Unterricht akzeptieren und als das wahrnehmen, was er ist: ein  Gewinn für alle", sagt Lampl.

