BEV-aktuell Oktober 2018
- Ergebnisse Übertrittszeitpunkt
- Infos für Elternvertreter
- wissenschaftlicher Berater
- Denunzianten
- Lesekompetenz
- Arbeiterkinder studieren
- ...
Δ Eltern in Bayern halten Übertritt nach der vierten Klasse für zu früh
An unserer an alle Schuleltern in Bayern gerichteten Umfrage zum Übertritt hatten sich 1.104 Eltern beteiligt. 85 % von ihnen halten den Übertritt nach der vierten Klasse für zu früh, nur 12 % halten diesen Zeitpunkt für richtig. Dies ist ein mehr als deutliches Ergebnis. Das Kultusministerium behauptet dagegen, Eltern seien mit dem Übertrittszeitpunkt sehr zufrieden, allerdings wird dies in seiner jährlichen Erhebung zum Übertrittsverfahren gar nicht abgefragt. – Neben anderen Verbänden und einigen Kommunen fordert der BEV schon lange eine längere gemeinsame Schulzeit, worauf das Ministerium stets mit der Unterstellung reagierte, hier werde eine ‚Einheitsschule’ gewollt. Es ignoriert hartnäckig, dass derartige Schulkonzepte in besonderem Maß dem erweiterten Inklusionsbegriff gerecht werden. Dieser umfasst individualisierten Unterricht für alle Schüler, seien sie nun besonders begabt oder besonders förderbedürftig. Wir wünschen uns, dass der Dialog mit dem noch neuen Minister Sibler nun ohne diese Sinnverdrehung auskommt.
Δ Informationen für Elternvertreter zum Schuljahresbeginn
- Das Wichtigste zur Amtsführung für Elternvertreter (Geschäftsübergabe, Amtszeiten, Amtsdauer, Mustergeschäftsordnung, Tipps für die praktische Arbeit)
- Wahlunterlagen
- Handreichung zum Gemeinsamen Elternbeirat
- Erreichbarkeit des EB / unpersönliche E-Mail-Adressen
- Info-Portal „ElternMitWirkung“
- „Schule in Bayern“ – neue App des Kultusministeriums für Eltern. Ausgewähltes Informationsmaterial zur Elternvertretung sowie die viermal im Jahr erscheinende Zeitschrift „Schule & Wir“
BEV jetzt mit wissenschaftlichem Berater für Elternarbeit
Der BEV konnte Prof. Dr. em. Werner Sacher als wissenschaftlichen Berater gewinnen. Er ist einer der renommiertesten Forscher und Referenten in Sachen Kooperation zwischen Eltern und Schule und hat dazu zahlreiche Schriften veröffentlicht. Wir freuen uns über diesen Gewinn!.
Δ Beispiel für die Erziehungspartnerschaft
Zur Anregung hier wieder ein gelungenes Beispiel für ein Konzept zur Partnerschaft zwischen Schule und Eltern.
Δ Schüler und Eltern als Denunzianten?
In Hamburg gibt es seit Anfang September eine Plattform der AfD, wo Lehrer gemeldet werden sollen, die sich im Unterricht der Partei gegenüber kritisch äußern. Dies plant letztere nun u. a. auch für Bayern. Sie argumentiert dabei mit dem Gebot politischer Neutralität der Schulen. Der BEV sagt energisch Nein zu dieser - noch dazu anonymen - Spitzelei! Wir wollen nicht zurück zu obskuren Praktiken totalitärer Staaten! Dass und wie Schulen mit Politik und Parteien im Unterricht umgehen, wurde 1976 im Beutelsbacher Konsens festgelegt. Dieser formuliert zwar das „Überwältigungsverbot“, fordert jedoch auch: „Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen“. Dies verstehen wir als Pflicht, über grundgesetzwidrige Äußerungen von Politikern zu sprechen.
DAK-Studie zur Kinder- und Familiengesundheit
Kinder aus bildungsfernen Familien sind häufiger krank und leiden häufiger unter Fettleibigkeit und Zahnkaries. Sie haben mehr Sprach- und Sprechprobleme. Außerdem ist der Anteil von psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder ADHS bei Kindern aus Suchtelternhäusern stark erhöht. Dabei wirkt sich die Bildung der Familie deutlicher auf die Gesundheit ihrer Kinder aus als etwa das Einkommen.
Lesen 1: Deutsche Schüler im Leseverständnis verschlechtert
In Deutschland hängt die Lesefertigkeit von der sozialen Herkunft ab. Dies entspricht dem von der DAK ermittelten Zusammenhang zwischen Bildung der Herkunftsfamilie und Gesundheit (siehe oben). Knapp ein Fünftel der Zehnjährigen in Deutschland kann beim Lesen den Sinn des Textes nicht verstehen (IGLU-Studie 2016). Damit ist Deutschland auf Platz 21 aller untersuchten Länder abgerutscht und liegt unter dem EU- wie dem OECD-Durchschnitt.
Lesen 2: Bayern legt bei Leseförderung nach
Bayern hält mit dem von der Uni Regensburg entwickelten Programm „FiLBY“ – (Fachintegrierte Leseförderung Bayern) dagegen und erprobt es an rund 890 Grundschulen. Das Leseheft geht auf Sachthemen ein, die etwa in Deutsch oder im Heimat- und Sachunterricht behandelt werden, es gibt auch darauf abgestimmte Hörtexte. Eine Online-Fortbildungsplattform soll die Lehrkräfte in Sachen Leseförderung voranbringen. Die Evaluation erfolgt durch die Universität Regensburg.
Δ Petition
Bitte unterstützen Sie unsere Petition zur Nachbesserung der bestehenden Regelungen zur Legasthenie!
Arbeiterkinder, studiert!
Die Münchner Arbeiterkind.de-Gruppe, ausgezeichnet u. a. mit dem „Aufbruch Bayern“-Preis der Bayerischen Staatsregierung, möchte Jugendliche und junge Erwachsene insbesondere aus nichtakademischen Familien für ein Studium begeistern und sie dabei unterstützen. Sie bietet Infoveranstaltungen und Kooperation an Münchner Schulen im Rahmen von P-Seminaren oder Projekttagen.
Cool bleiben auf der Straße
Im Straßenverkehr entstehen starke Emotionen, die Gefahren bergen. Wie man damit umgeht, beantwortet die diesjährige Jugendaktion des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e. V. (DVR) der Unfallkassen und Berufsgenossenschaften. Sie bietet Materialien für Lehrkräfte und Wettbewerbe.
Für Schnellentschlossene: Interviewanfrage des BR
Der Bayerische Rundfunk sucht für eine Berichterstattung zur Abschaffung der Zeitumstellung und mögliche Einführung der dauerhaften „Sommerzeit“ Familien mit schulpflichtigen Kindern, die bis zum 19. Oktober eine Einschätzung der Folgen aus Familiensicht vor der Kamera geben möchten.
Terminhinweise
- Dienstag, 16. Oktober 2018, 19.30 Uhr, VHS Forchheim, Hornschuchallee 20, Raum 101: Die Arbeit von Elternvertretern – Rechte, Pflichten, praktische Hilfe. Eintritt: 5 Euro
- Dienstag, 23. Oktober 2018, 19.30 Uhr, Adalbert-Stifter-Grundschule, Schorkstraße 1, 97082 Würzburg-Zellerau: EB- und Klassenelternsprecher-Seminar „Nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten“
- Mittwoch, 24. Oktober 2018, 14.30-17.30 Uhr, Amt für Digitalisierung Ebersberg, Dr.-Wintrich-Str. 7, 85560 Ebersberg: Workshop „Speiseplan-Check Mittagsverpflegung“, Anmeldung erforderlich
- Donnerstag, 25. Oktober 2018, 16.00-17.30 Uhr, Universität Augsburg, Raum 2056, Gebäude D5: „Gebärdensprache an der Grundschule“
- Donnerstag, 25. Oktober 2018, 19.30 Uhr, Grete-Schickedanz-Mittelschule, Happurger Str. 7, 91217 Hersbruck: EB- und Klassenelternsprecher-Seminar „Nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten“
- Freitag, 16. November 2018, 8.30-16.00 Uhr, Augsburger Rathaus, Oberer Fletz: 4. Augsburger Begabungstag
- Dienstag, 20. November 2018, 14.30-17.30 Uhr, Asam-Gymnasium, Schlierseestr. 20, 81539 München: Bis(s) zum letzten Krümel – Lebensmittelmüll in der Schulverpflegung vermeiden. Anmeldung erforderlich
- Dienstag, 20. November 2018, 19.30 Uhr, VHS Erlangen, Friedrichstr. 19, Großer Saal: Legasthenie und Dyskalkulie – Strategien zur Inklusion in der Schule. Eintritt: 5 Euro
- Dienstag, 20. November 2018, 19.00-22.00 Uhr, Mittelschule Dorfen, Josef-Martin-Bauer-Straße 14, 84405 Dorfen: „Welchen Handlungsspielraum habe ich in der Elternbeiratsarbeit?“ – Rechte, Pflichten und Gestaltungsmöglichkeiten
- Freitag, 23. und Samstag, 24. November 2018, 9-16 Uhr, MOC München, Hallen 1 (Foyer), 2+3: Berufswahlmesse Einstieg München. -> Der BEV vergibt Freikarten, anzufordern unter info@bev.de
Δ = Hier steckt Demokratie drin